Nō ist ein über 600 Jahre altes traditionelles japanisches Theater. Ursprünglich durften nur Männer auf die Bühne, aber seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es auch immer mehr weibliche Akteure.
Es werden meist Chinesische oder Japanische Legenden, Göttergeschichten, Mythen und manchmal sogar zeitgenössische Themen behandelt.
Der Hauptdarsteller trägt meist eine Maske. Geister und Frauen (da sie ja oft von Männern gespielt werden) werden auch durch Masken dargestellt. Die Masken für Kinder oder sehr junge Frauen habe eckige „Gucklöcher“, die für Erwachsene haben runde. Da die Löcher in beiden Fällen nur etwa 5mm im Durchmesser betragen, können die Darsteller nur geradeaus gucken und selbst da sehen sie recht wenig. Hinzu kommen prächtige und teure Kostüme, die teilweise eher für Sumo-Ringer geschneidert scheinen. Deshalb wird darunter eine Daunenweste getragen, um den Schauspielern mehr Fülle zu geben. Allerdings werden sie durch diese doppelten Kostüme sehr in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, woraus sich ein sehr schleichender, tastender Gang entwickelt hat.
Das Komparu-Ensemble gehört zu einer der vier bedeutendsten Nō-Theaterschulen, die noch auf die Edozeit (16.-19.Jahrhundert) zurückgehen. In der Zeit durften nur Samurai Nō spielen und ansehen.
Es gibt wenig Text, Gesten werden nur sparsam eingesetzt und Requisiten gibt es auch kaum. Alles ist stilisiert. Eine weinende Frau vergießt beispielsweise keine echten Tränen, sondern führt nur immer die Hand (mit der Handfläche nach oben) langsam Richtung Gesicht, als würde sie ihre Tränen auffangen.
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